Schmerzbilder nach Alphabet

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Kopfschmerz symptomatisch

Synonym von

Lokalisation wechselnd, oft fronto/okzipital, steigt von der Hinterkopfregion auf und breitet sich diffus bis zu beiden Augenhöhlen aus (haubenartig) mit Schwerpunkt der Nacken- und Hinterkopfregion, manchmal auch stirnbandartig, manchmal mit (milden) vegetativen Symptomen.
– Schmerzcharakter als dumpf, bohrend und spannend bezeichnet.
– In der Regel beginnt der Spannungskopfschmerz schleichend morgens und steigert sich dann im Verlauf des Tages, meist den ganzen Tag anhaltend.
– Teilweise werden aber auch im Tagesverlauf unterschiedlich lange anfallsartige Schmerzverstärkungen angegeben.
– Ein Spannungskopfschmerz tritt beim Treppensteigen oder ähnlicher körperlicher Routineaktivität nicht verstärkt auf.
– Es gibt außer der sorgfältigen Anamnese keine spezifische Zusatzdiagnostik.
– Kopfschmerztagebuch!

– Migräne
– Medikamenten-induzierter Kopfschmerz (MIKS)
– symptomatischer Kopfschmerz bei anderen Erkrankungen

Medikamentöse Akuttherapie bei Spannungskopfschmerz:

Acetylsalicylsäure (ASS) (bis 3 g/Tag), 

Paracetamol bis 3 g/Tag),

- Mefenaminsäure (bis 2g/Tag)

-  NSAR (z.B. Ibuprofen)

- für Kinder und Jugendliche gibt es speziell entwickelte Produkte

– Bei unzureichender Wirkung von Acetylsalicylsäure oder Paracetamol kann auch Metamizol versucht werden.

– Therapeutische Lokalanaesthesie (= Behandlung mit einem örtlichen Betäubungsmittel) und Infiltrationen dominanter Schmerzareale.

Medikamentöse Therapie beim subakuten oder chronischen Spannungskopfschmerz:
Amitriptylin (bis 50 mg) ist stärker stimmungsaufhellend und mäßig dämpfendes Antidepressivum, das den Serotoninhaushalt regelt. Die Dosierung erfolgt generell einschleichend. Diese Medikation soll nach einer erfolgreichen Behandlung für weitere 3-5 Monate beibehalten werden, allerdings in reduzierter Dosierung (z.B. nur abends).

Ergänzende Methoden:
Nichtmedikamentöse Behandlung beim Spannungskopfschmerz (chronischer oder episodischer):
Akupunktur 
– transkutane Nervenstimulation mittels Niederfrequenzgenerator über Klebeelektroden (TENS)
– Verordnung von physikalischen Therapiemaßnahmen (Fango, Massagen, Wärmeapplikationen usw.), sowie Krankengymnastik, Hydrotherapie in Form von Wechselbädern und/oder Kneippschen Güssen empfehlenswert
– Biofeedback
– Entspannungstechniken (Progressive Relaxation nach Jacobson Autogenes Training)
– Stressbewältigungstraining hilfreich

Dr. Ch. Lampl,
Neurologisch-psychiatrische Abt., AKH Linz
Dr. Y. Al-Qassab
ZISOP, Klinikum Klagenfurt

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