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Postoperative Wundschmerzen

Der postoperative Schmerz entsteht als Folge Gewebstrauma mit einer ausgeprägten Aktivierung nozizeptiver Afferenzen (somatisch, viszeral) und nachfolgender Übertragung auf spinaler und supraspinaler Ebene. Neuropathische Schmerzen bzw. Schmerzkomponente können ebenso, je nach Operationsgebiet auftreten.

weiteres zu postoperativen Wundschmerzen gehören:

zyklisch – oder nicht zyklischer akuter Wundschmerz
z.B. tägliche Wundtoilette, das Ziehen eines Drains.

chronischer Wundschmerz:
unabhängig von Wundmanipulation auftretender Schmerz.
Wundschmerzen können unmittelbar postoperativ einsetzen, weiterbestehen bleiben, ev. aggravieren. Der postoperative Schmerz kann als Ruhewundschmerz auftreten.
Meistens kommt es zu Schmerzzunahme bei Bewegung, emotionale Faktoren können die Schmerzen beeinflussen.

Zwecks der Effektivität der Schmerztherapie bzw. der Beurteilung des postoperativen Schmerzes hat sich die numerische sowie die visuelle Analogskale bewehrt.
Der Patient kann am besten seine Schmerzen beschreiben (neuropathische Schmerzen: brennend, stechend, einschießend), Schmerzstärke beurteilen und angeben, gut geschulte medizinische Pflegepersonal und Ärzte können dabei helfen und differenzieren .Die Dokumentation der Schmerzstärke, schmerztherapeutische Wirkung und Nebenwirkung ist für die Qualität einer postoperativen Schmerztherapie von großer Bedeutung
jeder unmittelbar postoperative Schmerz im Bereich der OP-Wunde, aber auch fortgeleitete Schmerzen postoperativ (z.B. Schulterschmerzen nach Laparaskopie)

Hauptmerkmale des postoperativ-neuropathischen Schmerzes:
– Hyperästhesie
– Allodynie
– brennende Sensationen beim Berühren der Wundumgebung
– Kälteempfindlichkeit

Um eine effiziente postoperative Schmerztherapie zu erzielen, sollte man schon präoperativ die Strategie festlegen!
Dabei spielt die Art des anästhesiologischen Verfahren eine große Rolle ob sich um regionale Anästhesie handelt oder allgemeine Narkose oder die Kombination beide Verfahren:


1.) Regionalanästhesie in der perioperativen Phase

– wie Epiduralkatheter lumbal oder thorakal bei großen Abdominal-und Thorax-Chirurgischen Eingriffen.
– Kontinuierliche Kathetertechnik peripherer Nerven (z.B. Scalenuskatheter, N. Femoraliskatheter) nach Extremitäteneingriffen (Schulter-OP., Knieendoprothesen ...)

2.) PCA mit einfachen (Einmal-) Pumpensystemen

- mit Piritramid oder Hydromorphon

3.) postoperative systemische medikamenöse Therapie mit Nichtopioiden, Opioiden, und Adjuvanzien

Welches Medikament hier eingesetzt werden soll, hängt von der Art der Operation, Schmerzstärke, vom Patientenalter und Nebenerkrankungen ab.

Beispiel für postoperative Analgetika:
Metamizol z.B.: 3-5 g
NSAR, COX 2- Hemmer
Paracetamol 4-8 g
Tramadol400- 600 mg
Piritramid, Hydromorphon
bei Neuropathischer Schmerz Trizyklische Antidepressiva wieAmitriptylin, Antikonvulsiva Gabapentin, Pregabalin.

4. Infiltration (lokal)

5. Physikalische Therapie, TENS-Therapie

Bei den chronischen Wundschmerzen entspricht die analgetische Therapie dem Stufenschema der WHO

Dr. Maria Korak-Leitner,
Abt. für Anästhesiologie und allg. Intensivmedizin, Klinikum Klagenfurt

Dr. Y. Al-Qassab
ZISOP, Klinikum Klagenfurt