LWS-Prolaps, LWS-Protrusio
Starke intermittierende oder anhaltende Schmerzen in Gesäß und/oder Leiste, Oberschenkel, Wade, Fuß (evtl. beidseits), Ruheschmerzen, Sitzschmerzen oder Belastungsschmerz; Kreuzschmerz nicht obligatorisch!
Schmerzprojektion im entsprechenden Dermatom, Sensibilitätsstörungen, Parästhesien oder motorische Muskelschwäche gheben Hinweise auf die Lokalisation des Bandscheibenvorfalls.
Husten-, Nies- oder Pressschmerz?
Miktions- oder Defäkationsstörungen?
– Sensible oder motorische Ausfälle im Bereich einer oder mehrerer Nervenwurzeln
– Reflexabschwächung
– Nervendruckpunkte z.B. im Bereich der hinteren Spinae iliacae und im Zwischendornfortsatzbereich L4/5, L5/S1
– Ausweichskoliose (Schmerzskoliose)
– Lasègue-Zeichen (bei passivem Anheben des gestreckten Beins des liegenden Patienten ausgelöster Schmerz in Gesäß und Oberschenkel der erkrankten Seite)
– Reflexe, Sensibilität und Motorik prüfen (Fersengang, Zehenspitzengang; Zehenbeuger und Zehenstrecker, Fußheber und Fußsenker)
– Druckpunkte ertasten (Dornfortsätze, hintere Spinae iliacae, Beckenkamm, Ischiasdruckpunkte)
– Lumbalgie (keine Ausstrahlung ins Bein, neurologische Symptome fehlen)
– Pseudoischialgie (in Oberschenkel ausstrahlende Schmerzen, neurologische Symptome fehlen)
– Koxalgie, Coxitis (v.a. Bewegungsstörungen und Bewegungseinschränkungen des Hüftgelenkes, keine neurologischen Ausfälle)
– rheumatische Erkrankungen (v.a. Lokalschmerzen, keine neurologischen Symptome)
– Nierenkolik, Uretherkolik (Pollakisurie, keine neurologischen Ausfälle)
– periphere Nervenschädigung (z.B. Spritzenschädigung führt zu N. ischiadicus-Läsion)
NSAR zur Therapieeinleitung
stark wirkende Analgetika (Opioide, Tramadol bis 400 mg/d)
evtl. therapeutische Lokalanästhesie
evtl. periradikuläre Therapie
Infiltration der Schmerzpunkte
entspannte Lagerung (Stufenlagerung)
Physiotherapie, Balneotherapie, Krankengymnastik
chirurgische Therapie nach Indikationsstellung
Siehe auch Lumboischialgie