Wundschmerzen, allgemeine
Synonyme
– Zeitliche Abhängigkeit: Nicht zyklische akute Wundschmerzen sind eine einzelne Episode akuter Wundschmerzen (z.B. das Ziehen eines Drains).
– Zyklische akute Wundschmerzen sind Schmerzen, die aufgrund wiederholter Behandlungen oder Eingriffe wiederkehren (z.B. tägliche Wundtoilette).
Chronische Wundschmerzen treten dauernd auf, unabhängig, ob an der Wunde manipuliert wird.
– unmittelbar postoperativ einsetzen
– weiterbestehen bleiben
– evtl. aggravieren (z.B: Phantomschmerz nach Amputation, Neuropathien nach Durchtrennung einzelner Nerven im OP-Gebiet, Interkostalneuropathien nach Thoracotomie etc.)
Akutschmerztherapie unmittelbar nach größeren Eingriffen:
– Chronische Schmerztherapie beibehalten plus evtl. PCA oder Regionalanästhesieverfahren (peripher/rückenmarksnah)
– Bei kleineren chirurgischen Eingriffen (z.B. Wundreinigung) schnellwirksame Opioide (z.B. Fentanyl 1-2 microgramm/kgKG) in Kombination mit NSAR als i.v.Kurzinfusion Ketoprofen topisch 100 mg, Diclofenac 75 mg, Lornoxicam 8 mg,..)
Allgemein empfohlene Schmerzlinderungsmaßnahmen bei Wundschmerzen:
– Schritt I: Einsatz von NSAR plus Lokalanästhetikum (EMLA, Lidocain, Morphin 2% Gel)
– Schritt II: Hinzunahme eines schwachen Opioids, wenn möglich oral (Tramadol 4x20 gtt.)
– Schritt III: Ersatz des schwachen Opioids durch stärkeres Opioid-Analgetikum (Morphin , Hydromorphon, Buprenorphin,..)
Wichtig:
– zur Basismedikation eine sog. Rescuemedikation bereitstellen,
– bei zyklischen Wundschmerzen (z.B. Hydromorphon 1,3 mg Kapsel. Morphinhydrochlorid 5 mg/ml,..), um Verbandswechsel etc. erträglich zu gestalten
– gezielte Befragung nach neuropathischen Schmerzen(brennender,stechender, einschießender Charakter)
– geeignetes Verbandsmaterial
– Verbände vor dem Abziehen befeuchten
Dr. Maria Korak-Leitner,
Abt. für Anästhesiologie und allg. Intensivmedizin,
Klinikum Klagenfurt
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