Rippenfraktur
Rippenserienfraktur: Fraktur von mindestens drei Rippen derselben Thoraxseite mit Symptomen wie bei einfacher Rippenfraktur.
Rippenfrakturen sind wegen der starken atem- und lageabhängigen Schmerzen oft vital bedrohlich für den Patienten, besonders als Rippenserienfraktur.
Komplikationen
– Pneumothorax, Hämatothorax, Lungenkontusion;
bei Serienrippenfraktur
– Thoraxinstabilität mit paradoxer Atmung und respiratorischer Insuffizienz, Hämato- bzw. Pneumothorax, Lungen- bzw. Herzkontusion, Verletzung von Milz, Leber u. Zwerchfell
bei Thoraxtrauma (zB. als Unfallfolge) zusätzlich
– Polytrauma mit Brustkorbprellung oder -quetschung, Sternumfraktur, Verletzungen des Tracheobronchialsystems (z.B. Bronchusriss)
– Röntgen
– evtl. CT, MR
Optimale Analgesie dringend notwendig, da sich in kurzer Zeit durch Schonatmung und Vermeiden von Husten eine respiratorische Insuffizienz entwickeln kann. Durch rigorose initiale Analgesie können Komplikationen vermieden werden.
Die Therapie erfolgt symptomatisch (Analgetika, intercostale Leitungsanästhesie).
Die Kombination verschieden wirkender Medikamente erhöht die Effizienz und die Verträglichkeit, eine effektive Physiotherapie wird hierdurch erst ermöglicht.
– Metamizol 5 g in 500 ml NaCl 0,9%/24 h i.v. oder 4mal 60 Tropfen/24 h p.o.
– Paracetamoll 4mal 1 g/24 h p.o./rektal
– Schwaches Opioid z.B. Tramadol 4mal 40 Tropfen/24 h p.o. oder i.v. Dauerinfusion
– Starkes Opioid z.B. Piritramid 4mal 15 mg/24 h i.m. oder I.v. Dauerinfusion (Merke: intensive Überwachung!)
– NSAR z.B. Diclofenac 3mal 50 mg/24 h p.o.oderIbuprofen 3mal 400 mg/24 h p.o./rektal
– adjuvanter Magenschutz (z.B. Misoprostol, Omeprazol)
Bei Serienrippenfraktur evtl. Intubation, Beatmung mit PEEP und Bühlau-Drainage