Pankreatitis,akute
Akute Entzündung des Pankreas (Bauchspeicheldrüse) aus verschiedenen Ursachen.
Auftreten in jedem Lebensalter möglich.
Symptome
Die akute Pankreatitis geht fast immer mit stärksten viszeralen Schmerzen von bohrend hellem und gleichbleibendem Charakter einher.
Symptome reichen von Übelkeit, Erbrechen und unbestimmten Oberbauchbeschwerden bis zu schwersten Abdominalschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken, Meteorismus, Bauchdeckenspannung, Subileus, Ileus, Aszites, Ikterus, Kreislaufschock mit nachfolgender Oligurie bzw. Anurie, palpablem Oberbauchtumor, Fieber.
Häufigste Ursache ist Alkoholmissbrauch (meist chronische, aber auch akute Pankreatitis) und Cholelithiasis (meist als rezidivierende, akute Pankreatitis; gehäuft bei den "4 F" (fat, fertile, fair, female). Andere Ursachen nicht vernachlässigen (z.B. Stoffwechselleiden (vor allem Hyperprathyreoidismus, Hyperlipämie), Papillenobstruktion (z.B. Papillenstenose, Duodenalobstruktion, periampulläres Karzinom), Parasiten (Askariasis, Echinokokkus, Clonorchiasis) u.a.; beachte akute Pankreatitis bei Mumps (Pädiatrie!)
– Sonographie und CT
– Feinnadelpunktin bei Tumorverdacht
Sofortige Klinikeinweisung!
In der Klinik nach Etablierung der Diagnose
– Schockprophylaxe durch i.v.-Volumenapplikation
– Nahrungskarenz, evtl. Magensonde – therapeutischer Effekt nicht bewiesen
Schmerzbekämpfung
Eine suffiziente parenterale (ggf. auch rektale) Analgesie ist auch zur Beeinflussung neuraler und humoraler Prozesse (Krankeitsverlauf!) unabdingbar.
– Metamizol 5 g in 500 ml NaCl 0,9%/24 h i.V. als Dauerinfusion
– Paracetamol 4mal 1 g/24 h rektal
– Opioide, schwach und stark wirksame z.B. Pethidin 4-6mal 50-75 mg s.c./i.m./i.v./24 h
– evtl. intravenöse Lokalanalgesie (1-2 g Procain in 500 ml NaCl 0,9%/24 i.v. als Dauerinfusion (Infusionspumpe)