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Morbus Raynaud

Definition:
Anfallsweises Auftreten arterieller Spasmen vor allem der Fingerarterien mit typischem phasenhaften Ablauf; Unterscheidung von idiopathischer Form (Morbus Raynaud) und symptomatischer Form (Raynaud-Syndrom) bei verschiedenen Grundkrankheiten.

Die Gefäßkrämpfe treten anfallartig meist an den Fingern und Zehen auf. Dadurch wird die Blutzufuhr des betroffenen Gebietes vermindert. Auslöser sind Kälte und psychische Belastung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer (4:1).

Klinisches Bild
– Anfallsweise Blässe
– Blaufärbung und Rötung der Finger oder Zehen
– Missempfindungen, Schmerzen sind eher ungewöhnlich
– Diese Attacken können Stunden andauern
– Bei längerem Bestehen treten sekundäre Schädigungen der Gefäßwände (Intimaverdickung, Kapillaraneurymen) mit nachfolgender Nekrose und Gangrän auf.
– Grunderkrankung ? (primäres Raynaud Syndrom mit unbekannter Ursache, sekundäres Raynaud Syndrom bei anderen Erkrankungen wie beispielsweise Sklerodermie, Lupus erythematodes, nach Traumen oder Überdosierung bestimmter Medikamente)
– Klinik
– Ausführliche Beschreibung der Beschwerden.
– Provokationstest: Hände in Eiswasser legen.
– Blutuntersuchung (Ausschluss einer möglichen anderen Grunderkrankung)
– pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) anderer Genese (z.B. bei Diabetes mellitus)
– Behandlung der Grunderkrankung (Kollagenosen, Nervenschäden, Kryoglobulinämie, Thrombangiitis obliterans, Intoxikation, seelische Probleme),
– Vermeidung von Kälteexposition der Extremitäten bzw. sofortiges Aufwärmen bei bereits eingetretenen Vasospasmen, lokales Aufsprühen von Glyceroltrinitrat, gegeben werden auch Calciumantagonisten (Nifedipin, Nicardipin, Felodipin, Flunarizin)
– Erfolg wird unterschiedlich beurteilt, Ultimo ratio Sympathektomie

Dr. Ch. Lampl,
Neurologisch-psychiatrische Abt., AKH Linz