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Schmerzformen

Entzündungsschmerzen

Ursachen
Entzündungsschmerzen beruhen auf der Erregung von spezialisierten Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren) im Entzündungsbereich, wobei chemische Entzündungs- bzw. Schmerzmediatoren stark erregungsfördend mitwirken; z.B. Schmerzen bei entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Polyarthritis, Myositis, Appendizitis, Pankreatitis, Zahnschmerzen, Wundschmerz u.a.

Spastische Schmerzen

Ursachen
Spastische Schmerzen beruhen auf der Erregung von Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren) durch übermäßige Kontraktion von glatter Muskulatur innerer Organe; dabei können eine Vielzahl von Auslösemechanismen mitwirken, z.B. mechanische Irritation eines Hohlorgans (Kolik durch Gallenstein), toxische Substanzen (chronische Gastritis), Ischämie (ischämische Kolitis), Nahrungsmittelallergie, Infektionen, übersteigerte Reflexe des enteralen Nervensystems (Reizkolon), u.a.

Nervenschmerzen

Ursachen
Nervenschmerzen, auch als neuropathische Schmerzen oder Neuralgien bezeichnet, beruhen auf Irritation oder Schädigung peripherer Nerven oder zentralnervöser Strukturen, ohne Beteiligung von Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren); z.B. Amputationsschmerzen (vgl.Phantomempfinden), Trigeminusneuralgie, Schmerzen bei Engpasssyndromen wie Karpaltunnelsyndrom oder Bandscheibenvorfall, Schmerzen bei Polyneuropathien (Diabetes mellitus), Schmerzen nach Rückenmarkverletzungen, u.a.

Fehlregulationsschmerzen

Ursachen
Fehlregulationsschmerzen beruhen auf einer unangemessenen Funktion eines physiologischen oder biochemischen Regulationssystems, z.B. unangepasste motorische Steuerung der Skelettmuskulatur (Hartspann, Schmerzen bei Fehlhaltung), Fehlfunktion des sympathischen Nervensystems (sympathische Reflexdystonie, Ischämie durch Vasospasmus), Fehlregulation von Neurotransmitterwirkungen auf die Gehirngefäße (Migräne), u.a.

Psychosomatische Schmerzen

Ursachen
Psychosomatische Schmerzen als körperliche Ausdrucksform unbewältigter psychischer oder psychosozialer Probleme (z.B. konversionsneurotische Schmerzen oder Migräne nach psychischer Belastung); beim Somatisierungsprozess können Mechanismen der Fehlregulation (z.B. psychisch ausgelöste Muskelverspannung) mitwirken. Schmerzen können auch begünstigt werden, wenn durch die Schmerzäußerung soziale Vorteile zu erwarten sind (sogenannter sekundärer Krankheitsgewinn im Sinne einer operanten Konditionierung, z.B. kindliche Bauchschmerzen zur Sicherung der mütterlichen Aufmerksamkeit oder durch iatrogene Zuwendung gestützte Schmerzen.