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Hemikranie, paroxysmale

Definition
Schwere, streng einseitige Kopfschmerzattacken mit Schwerpunkt um das Auge herum,
– Dauer von 2 bis 45 min,
– die Attackenfrequenz beträgt mindestens 5 pro Tag.

Symptome
– Während der Attacken tritt mindestens eines der autonomen Symptome, wie Augenrötung, Augentränen, verstopfte Nase, herabhängendes Augenlid und geschwollenes Augenlid auf.
– siehe klinisches Bild
– Es gibt außer der sorgfältigen Anamnese keine spezifische Zusatzdiagnostik.
– Anamnese, klinisches Bild, absolut zuverlässige therapeutische Wirksamkeit von Indometacin.
– Die initial empfohlene Maximaldosis :{Indometacin==TherapeutikaIndometacin"target="_blank"} beträgt 150 mg täglich, darunter kommt es bei ausreichender Dosierung zu einem Sistieren der Kopfschmerzen innerhalb weniger Tage.
– Es gibt zahlreiche klinische Ähnlichkeiten zwischen der paroxysmalen Hemikranie und dem Clusterkopfschmerz, aufgrund der kürzeren Dauer und höheren Frequenz der Attacken, des Überwiegens des weiblichen Geschlechts bei der paroxysmalen Hemikranie und des selektiven therapeutischen Ansprechens auf Indometacin erscheint eine Abgrenzung gegenüber dem Clusterkopfschmerz jedoch gerechtfertigt

– Cluster-Kopfschmerz
SUNCT, das ebenfalls durch häufige und kurze, wenige Minuten dauernde Schmerzattacken mit autonomer Beteiligung charakterisiert ist, aber nicht auf Indometacin anspricht.

Standardtherapie der paroxysmalen Hemikranie ist Indometacin. Häufig ist eine Dosis von 25 mg dreimal täglich ausreichend, bei ausbleibendem Therapieerfolg sollte nach einer Woche die Dosis auf 50 mg dreimal täglich erhöht werden.

Als Medikament der zweiten Wahl zur Prophylaxe der paroxysmalen Hemikranie ist aufgrund von Fallberichten und nicht kontrollierten Studien Verapamil anzusehen. Daneben können auch Acetylsalicylsäure (ASS), Naproxen und Diclofenac versucht werden, jedoch ist meist nur von einem partiellen Therapieerfolg auszugehen.

Ergänzende Methoden:
keine

Dr. Ch. Lampl,
Neurologisch-psychiatrische Abt., AKH Linz

Dr. Y. Al-Qassab
ZISOP, Klinikum Klagenfurt