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Garin-Bujadoux-Bannwarth Syndrom

Synonym von

(Früh-) Stadium I:
Erythema chronicum migrans mit charakteristischen lokalisierten, relativ großflächigen Hautrötungen und lymphozytärer Infiltration. Meist keine maßgeblichen Schmerzen.

Im Stadium II: diffuse Kopfschmerzen, Fieber, Muskel- und Gelenksschmerzen, eventuell Adenopathie, multifokales Erythem, dazu neurologische Symptome wie Meningoencephalitis, Myelitis, Neuritiden (Radikulitis, Plexusneuritis, Hirnnervenneuritis,....).
Häufig (beidseitige) Facialisparesen. Herzreizleitungsstörungen sind möglich. Paresen und heftige Schmerzen mit radikulärem bzw. gürtelförmigem Verteilungsmuster.

Im Stadium III: Arthralgien und Hauterscheinungen (Acrodermatitis chronica atrophicans) sind typisch. Neurologischerseits milde unspezifische Encephalopathien, diskretes OPS, eventuell Leukencephalopathien, Polyradiculo-Neuropathien, unspezifische multitope, ondulierende Schmerzen.
– Zeckenbiss, Hauterythem, eventuell kurzfristig Fieber, Gliederschmerzen.
– Der Erreger der Borreliose ist ein Bakterium der Spirochaetengruppe (Borrelia Burgdorferi).
– Über infizierte Wild- und Haustiere bzw. Vektoren wie u.a. Zecken, werden die Borrelien (ähnlich der FSME) auf Menschen übertragen.
– Klinisches Verlaufsbild, dermatologisch-neurologisch-internistische Beurteilung; Kausalitätsnachweis insbesondere im Stadium III unzuverlässig.

– Akut: lymphozytäre Pleozytose im Liquor;

– bei chronischem Verlauf: serologischer Nachweis von spezifischen IgM- und IgG-Antikörpern im Serum und Liquor (meist Serokonversion nachweisbar). Bei Neuroborreliose sind intrathekale Antikörper nachweisbar.

– Im Stadium II und III ist Blut- und Liquordiagnostik obligat.
Cave: bis zu 15 % der Bevölkerung haben IgG-Antikörper und positive Serologien, Kreuzreaktionen mit anderen Spirochaeten, etc. sind möglich.

– Diverse Hauterkrankungen.
– Alle Erkrankungen, die mit Neuritiden, Radikulitiden, Meniningoencephalitiden, Myelitiden, etc. einhergehen können.
Ehrlichiose s.u. Somatoforme Störungen.
Multiple Sklerose; Orthopädisch-bedingte Erkrankungen, etc.

– Parenterale Therapie mit Antibiotika z.B. Ceftriaxon 2g i.v. pro Tag oder Penicillin G 20 Mio./Tag für 2 Wochen, eventuell Doxycyclin 2 x 100 mg p.o.
– Bei Schmerzen Gabe von Steroiden, eventuell Metamizol, NSAR, Opioide.

- Bei Neuropathischer Schmerz Gabe von Antiepileptika ( Gabapentin , Pregabalin )bzw trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin

P. Wessely,
Universitätsklinik für Neurologie Wien